Neuer Tag, neue Wanderung. Und diesesmal wieder ins Hochgebirge zum Wöllaner Nock. Wir fuhren nach Oberwöllan ganz furchtlos, obwohl wir uns in der Gegend letztes Jahr ziemlich verlaufen hatten. Aber zum Gipfel hinauf gibt es nur einen Weg, dachten wir. Es war einmal steil, dann wieder flach und recht angenehm zu wandern. Wegweiser gab es wieder keine. Außerdem hofften wir vergebens auf geöffnete Hütten und wir hatten nur einen halben Liter Saft dabei. Oberhalb der Baumgrenze endete plötzlich unser Wanderweg und wir quälten uns extrem steile Almwiesen hinauf zum Grat zwischen dem Vorderen und dem Wöllaner Nock. Hatten wir bislang zweieinhalb Stunden keine Menschenseele getroffen, ging's dort oben zu wie vor dem Einkaufszentrum. Wie wir erfuhren, gab es eine Seilbahn in der Nähe.

Am Gipfel teilten wir uns die letzte Ration Cranberriesaft (von mir gemixt), und machten uns wieder auf den Rückweg. Sissi musste am Abend noch ins Kino. Glücklicherweise fanden wir einen Brunnen bei einer Hütte, wo wir unsere Flasche auffüllen konnten. Als wir unseren größten Durst gestillt hatten und ich die Flasche nochmals füllte, fand ich unter einer Klappe im Brunnen zwei gut gekühlte Flaschen Villacher Bier. Das war so eine Art Lotto-Sechser! Wir nahmen eine mit und knackten diese an einem schattigen Plätzchen mit Blick über's Tal.